Grundlagenarbeit

Die Grundlagenarbeit bildet das Fundament im Programm Politische Bildung. Ihr Ziel ist es, einen Handlungsrahmen für die einzelnen Träger zu schaffen. Sie nimmt dazu den egenstand der Politischen Bildung an sich in den Blick und befasst sich beispielsweise mit der Frage danach, was Politische Bildung überhaupt ist und wie sie funktioniert. Trägerin mit diesem Schwerpunkt ist die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge.

Darüber hinaus stehen politische Fakten und Zusammenhänge sowie Begründungszusammenhänge aus der katholischen Soziallehre im Fokus. Auch die Bearbeitung von gesellschaftlich relevanten Fragestellungen aus dem Bereich der Jugendhilfe, Jugendpolitik, Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Jugendbildung auf nationaler und internationaler Ebene ist Teil der Grundlagenarbeit. Wir begleiten den wissenschaftlichen Diskurs und vernetzen verschiedene Akteure. So ermöglichen wir die Reflexion sowie die Weiterentwicklung des gemeinsamen Selbstverständnisses, die Qualifikation und Weiterbildung der politischen Bildner.

Die Grundlagen verstehen
Wer in der Politischen Bildung arbeitet, legt ein bestimmtes Demokratieverständnis zugrunde. So verstehen die Träger Politischer Bildung in unserem Programm Demokratie als das politische Prinzip, nach dem das Volk durch freie Wahlen an der Machtausübung des Staates teilhat. Zu den Prinzipien der Demokratie gehören unter anderem die freie Meinungsäußerung sowie die freie, gleichberechtigte Willensbildung und Mitbestimmung in gesellschaftlichen Gruppen. Deshalb leben demokratische Systeme davon, dass sich ihre Mitglieder nicht nur ihrer demokratischen Rechte bedienen, sondern sie darüber hinaus auch mitgestalten. Dies zu vermitteln und die Mitwirkungsmöglichkeiten junger Menschen zu stärken, ist unser Ziel.

Demokratie aus christlicher Sicht
Alle Träger kommen aus und wirken in der katholischen Jugendarbeit. Sie bauen damit auf eine christliche Basis, denken Demokratie vom Menschen her. Im christlichen Verständnis gibt es zwei Grundprinzipien, die als Leitlinien für die Reflexion und Beurteilung von Gesellschaft, Wirtschaft und Staat gelten: das Personalitätsprinzip und das Gemeinwohlprinzip. Jeder Mensch zählt: das Personalitätsprinzip. lm christlichen Glauben wird das Menschenbild durch den Begriff der Personalität beschrieben. Menschen werden hier als Subjekte verstanden, die individuell und sozial sind. Das sind zwei Eigenschaften, die jedem Menschen das Recht auf individuelle Freiheit und Entfaltung geben. Das Personalitätsprinzip sieht für jeden Menschen gleichzeitig die Verpflichtung zur Verantwortung für das Gemeinwesen. Gesellschaftliches Handeln – politisches Handeln – muss demnach die Würde jedes Menschen beachten und der Verwirklichung und Entwicklung aller in einer Gesellschaft lebenden Menschen zum Ziel haben.

Gerechtigkeit für alle: das Gemeinwohlprinzip. Die Würde aller Menschen bildet auch die Grundlage für das Gemeinwohlprinzip. Da der Mensch ein soziales Wesen ist, kann er sich nur mit anderen Menschen gemeinsam entfalten. Das Leitmotiv für dieses soziale Leben ist in der christlichen Soziallehre die Gerechtigkeit. Die gesellschaftliche Ordnung soll demnach allen Menschen ermöglichen, sich als Person zu verwirklichen. Aus diesen beiden Grundprinzipien heraus ist das Hauptziel Politischer Bildung in katholischer Trägerschaft die Vermittlung demokratischer Werte und einer demokratischen Kultur des Zusammenlebens.

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