Pressemitteilung: Für den konsequenten Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt
Düsseldorf, 12. November 2018. Am Freitag ist in Wiesbaden die Jahreskonferenz Jugendseelsorge zu Ende gegangen. Im Fokus des Konferenzteils standen diesmal die Ergebnisse MHG-Studie „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensleute im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“, die im vergangenen September veröffentlicht worden waren. „Wir appellieren an unsere Bischöfe, dem Schutz von Kindern und Jugendlichen unbedingten Vorrang vor jeglichem Schutz der Institution Kirche zu geben“, heißt es in einem gemeinsamen Beschluss der Mitglieder.
Darüber hinaus sei es notwendig, den Stand der Umsetzung von Präventionsrichtlinien in den Diözesen transparent zu machen und durch Standards zur Qualitätssicherung und externer Expertise regelmäßig zu überprüfen. Über den Appell an die Bischöfe hinaus verpflichteten sich die Mitglieder selber, alles ihnen Mögliche dazu beizutragen, um sexualisierte Gewalt zu verhindern, Betroffene zu unterstützen und sich für die Weiterentwicklung kirchlicher Strukturen einzusetzen, um sexualisierte Gewalt nicht weiter zu begünstigen.
Daneben setzten sich die Verantwortlichen der Jugendpastoral in Deutschland im Studienteil mit Gottesbegegnungen außerhalb von kirchlichen Bezügen auseinander. Den Einstieg machte dabei Professor Dr. Johannes Först aus Würzburg mit einem Impulsvortrag unter dem Titel „Gottesbegegnung in der (säkularen) Welt“. Im nächsten Schritt konnten die Teilnehmenden sich über die Sinnsuche junger Menschen in unterschiedlichen nicht kirchlichen Engagementfeldern informieren und sich z.B. in Onlinegames, im Kletterwald und an der Druckplatte selbst ausprobieren.
„Der externe Input und die Beratungen haben wiederholt gezeigt, dass Kirche in jugendpastoralen Angeboten zunächst absichtslos da-sein sollte, um jungen Menschen Raum zum Wachsen zu geben“, so Bianka Mohr, die Leiterin der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge. Erst im zweiten Schritt gehe es darum, die Suche der jungen Menschen nach dem „Geheimnis des Lebens“ zu begleiten und religiös zu deuten. Auch mit Blick auf die Ergebnisse der MHG Studie „Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensleute im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz“ sei es wichtig, für Kinder und Jugendliche da zu sein.
Bischof Stefan Oster SDB, Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz, nahm ebenfalls an der Jahreskonferenz teil. Er berichtete von Eindrücken und Ergebnissen der Bischofssynode zum Thema Jugend und Berufung im Oktober in Rom und dankte allen, die im Vorfeld oder vor Ort einen Beitrag dazu geleistet hatten. Der Bischof zeigte sich beeindruckt von dem gemeinsamen, eben synodalen Weg der Synode - erinnerte aber mit Papst Franziskus daran, dass Synodalität nicht einfach Demokratie bedeute: „Es ist eher die Offenheit und das gemeinsame Vertrauen, dass der Heilige Geist uns führt“.
Die Jahreskonferenz Jugendseelsorge dient der Förderung, Koordination und Entwicklung der Jugendpastoral in Deutschland.
Mitglieder sind die Verantwortlichen für die Jugendpastoral in den bischöflichen Jugendämtern, den BDKJ Diözesan- und Landesverbänden, dem BDKJ Bundesverband, der BDKJ Jugendverbände auf Bundesebene und der Arbeitsgemeinschaft der Jugendpastoral der Orden, sowie die Leitung der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz.
Die Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) ist als Fachstelle für Jugendfragen in die Arbeit der Jugendkommission und des Sekretariats der Deutschen Bischofskonferenz eingebunden.
Redaktion und Kontakt:
Bianka Mohr, afj, 0211 48476612, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Robert Baumann, 0211 4693155, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
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