„,Dir einen Weg zeigen‘ (Ps 32,8). Ehrenamtliche Erwachsene Verantwortliche in der Ministrantenpastoral.“
Die Überdiözesane Konferenz der diözesanen Beauftragten für Ministrantenpastoral – Kooperationstagung der deutschsprachigen Ministrantenreferate (KOOP) tagte mit diesem Themenschwerpunkt vom 2. bis zum 4 Mai 2016 in Münster. Studien- und Konferenzteil, geistliche Impulse u.a. von Bischof Dr. Felix Genn, eine KOOP-eigene Musikcombo und die Gastfreundschaft der Stadt Münster kennzeichneten die erfolgreiche Tagung.
Das Prinzip „Jugend leitet Jugend“, Jugendliche also als Empfänger und Träger der Jugendpastoral, dominierte auch die ministrantenpastoralen Leitungsmodelle der letzten Jahrzehnte: Jugendliche als Gruppenleiter, als Oberminis, als Leiter der Jugend, der Minis einer Gemeinde. Mit dem eher fluiden, kurzfristigeren Engagement von Jugendlichen auch in der Ministrantenpastoral einerseits und der andererseits geringer werdenden Zahl hauptberuflicher Erwachsener, Priester wie Laien, als Ansprechpartner haben an immer mehr Orten die ehrenamtlichen Erwachsenen (EMPs) mehr Verantwortung auch in den genannten pastoralen Rollen übernommen. Die KOOP 2016 rückte deshalb im Studienteil die Erwachsenen in der Ministrantenpastoral in den Fokus, die Frage nach ihrem Profil und ihrer Rolle, nach pädagogischem und pastoralem ‚Input‘. Impulsreferate und Expertengruppeneinheiten zielten einerseits auf Grundlagen und das theologische, pastorale Profil von EMPs in der Ministrantenpastoral. Andererseits wurden anhand erfolgreicher Beispiele anderer (jugend-)pastoraler Felder konkrete Module, die es für die Schulung und Weiterqualifizierung von EMPs für die Praxis der jeweiligen Gemeinde braucht, entwickelt. Katharina Voss, Dipl. Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin beim Offenen Kinder- und Jugendtreff Rheine wies hier gerade für die Schulungsmodelle darauf hin, exakte Rollenklärungen der EMPs auch bis hin zu ihrer Relation der diözesanen Verantwortlichen zu implementieren. Prof. Dr. Patrik C. Höring, Philosophisch-Theologische Hochschule SVD St. Augustin und Referat Jugendpastorale Grundlagen / Religio, Jugendseelsorge Erzbistum Köln, unterstrich für die konzeptionellen Grundlagen der Arbeit von EMPs, dass sich dieses Modell längst, insbesondere in der Ausprägung der Jugendpastoral in Deutschland Anfang des 20. Jh., bewährt hat; es gelte deshalb, die erneuerten aktuellen Chancen und Potentiale durch EMPs zu erkennen. Für beide Gegebenheiten und Charismen lassen sich, so ein KOOP-Fazit, rational gute Gründe identifizieren, sie sind deshalb nicht als im Vergleich defizitär voneinander abzusetzen, sondern als jeweiliger Gewinn zu profilieren.
Im Konferenzteil wurden Profile, Konzepte und Organisationsläufe einer kommenden Wallfahrt nach Rom weiterentwickelt und konkret vereinbart. Daneben wurden auch die aktuell zusammengeführten Ergebnisse von Zahlen und qualitativen Aspekten der diözesanen Erhebungen zur Ministrantenpastoral in den Mittelpunkt gerückt, dazu konkrete Maßnahmen und Materialien wie das Starterpaket für Ministranten besprochen. Geistliche Impulse zu Münsteraner „Glaubensbegleitern“ wie dem früheren Münsteraner Bischof, Kardinal von Galen oder zu Edith Stein bereicherten die KOOP 2016. In der Hl. Messe mit Bischof Dr. Genn wurden die Verantwortlichen ermutigt, Glaubens- und Lebenszeugen auch für die Minis zu sein. Stadt, Tradition und Bewohner Münsters zeigten sich an den sonnigen Tagen den Gästen aus den deutschen Diözesen wie den Gästen aus Österreich und Luxemburg von ihrer einladendsten Seite…insgesamt also eine spannende Herausforderung und Vorlage für die KOOP 2017 in Augsburg.