Fachtagung Politische Bildung in der Jugendsozialarbeit
Sollte Jugendsozialarbeit wieder politsicher gedacht werden? Wie kann ein Miteinander von Jugendsozialarbeit und politischer Bildung aussehen? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt einer Fachtagung unter dem Titel „Politische Bildung in der Jugendsozialarbeit“. Dazu laden die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS) und die Arbeitsgemeinschaft Katholisch-sozialer Bildungswerke (AKSB) für den 2. und 3. November 2017 in das Haus am Maiberg nach Heppenheim ein.
Soziale Lebensumstände und politische Beteiligung sind eng miteinander verkoppelt. So kam die Studie „Prekäre Wahlen“ der Bertelsmann-Stiftung, die die Bundestagswahl 2013 analysierte, zu dem Ergebnis: „Je prekärer die Lebensumstände, desto weniger Leute gehen wählen. Die soziale Lage eines Stadtviertels oder Stimmbezirks bestimmt die Höhe der Wahlbeteiligung“. Das hat sich auch 2017 nicht grundlegend geändert. Die Folge ist, dass die Interessen sozial schwächerer Schichten politisch nicht angemessen vertreten werden. Politische Bildung bleibt also gerade für diese Gruppe notwendig und wichtig.
Traditionell haben sich Sozialarbeiter/innen oft als sozialpolitisch aktive Bürger/innen verstanden. Damit verbunden war in der Regel auch, dass Politische Bildung mindestens als Querschnittsaufgabe der Jugendsozialarbeit mitgedacht wurde. Dieses politische Professionsverständnis ist in einer politikdistanzierten Gesellschaft weitgehend verloren gegangen.
Sollte daher in der Jugendsozialarbeit nicht wieder politischer gedacht werden? Könnte Politische Bildung nicht auch eine sozialpädagogische Aufgabe sein, um benachteiligte Zielgruppen stärker mit ihren Angeboten zu erreichen? Kann die Politische Bildung nicht bei der Ansprache der Zielgruppe von der Jugendsozialarbeit methodisch dazulernen? Wie kann ein Miteinander von Jugendsozialarbeit und Politischer Bildung aussehen?
Diese Fragestellungen stehen im Mittelpunkt der Fachtagung und sollen in einzelnen Workshops vertieft mit Akteuren der Politischen Bildung und der Jugendsozialarbeit gemeinsam diskutiert werden. Beiträge aus dem Bereich der Wissenschaft werden am ersten Tag der Tagung einen Einblick in die Realität der Beteiligungsprozesse für benachteiligte Kinder und Jugendliche geben und aufzeigen, welche Rolle dabei die Politische Bildung tatsächlich spielt und spielen sollte.
Herzlich laden wir zu diesem gemeinsamen Dialog und der Entwicklung gemeinsamer Perspektiven von Jugendsozialarbeit und Politischer Bildung nach Heppenheim ein. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es hier.